Kurzmitteilung

Am Freitag haben dann alle den Unterricht ein bisschen früher beendet damit wir auch alle rechtzeitig los können zum Bus. Da wir insgesamt 7 Leute aus der Schule waren, war das Gott sei Dank auch kein Problem. Aber hier is ja so wie so alles ein bisschen chilliger! 🙂 Natürlich musste erst noch die Zertifikatsübergabe für diejenigen stattfinden, deren letzter Tag es in der Schule war. Also haben Hanna, Mark und Pierre noch ein Foto mit ihrem Zertifikat gemacht und sich noch mit ein paar letzten Worten bedankt. Von den beiden Jungs haben wir uns dann auch gleich alle verabschiedet weil die beiden am Wochenende wieder nach Hause gefahren sind. Der eine total typisch mit dem Flugzeug der andere ist mit dem Mountainbike nach Kanada aufgebrochen… und zwar Richtung Ostküste!! Total verrückt!!

Wir sind dann mit zwei Taxis zum Coca- Cola-Terminal gefahren, des is der größte Busbahnhof hier in San José. Dort hatten wir noch fast 45 Minuten Zeit bis der Bus gefahren ist also haben wir uns alle eine (manche auch drei) vor Fett triefende Empanadas gekaut. Total fett aber auch total lecker. Da wir (ganz die vielen Deutschen unter uns) fast ganz am Anfang der Schlange für den Bus standen war es auch kein Problem einen Sitzplatz zu bekommen.  Nach zwei Stunden völlig unspektakulärer Busfahrt waren wir dann an der Fähre angekommen. Da wir mit dem Bus fast 45 Minuten in zäh fließendem Verkehr standen ging es nahtlos weiter. Als unser Bus auf der Fähre war ging es quasi sofort los. Um den besten Blick zu haben saßen wir natürlich ganz oben auf Deck. Von dort aus haben wir eine riesigen Baum voll mit Pelikanen gesehen (dank Findet Nemo haben wir die natürlich auch sofort erkannt^^!). Die sind wirklich ganz schön groß und als sie ganz nah an der Fähre vorbeigeflogen sind sah das wirklich recht beeindruckend aus!

Während wir so vor uns hingefahren sind konnte man dabei zuschauen, wie sich ein unglaubliches Unwetter zusammengebraut hat. Es hat angefangen heftig zu blitzen und zu donnern. Aber zum Glück hat das Wetter netterweise gewartet bis wir wieder im Bus waren bevor es mit dem Regen angefangen hat. Die Vera war total begeistert von dem rosa Sonnenuntergang und hat gefühlte 1000 Bilder gemacht. Hier is eins davon:

Als wir nach einer 75 minütigen Fahrt wieder von der Fähre runter waren gings nochmal 2 Stunden mit dem Bus Richtung „Mal País“. Das heißt auf Deutsch so viel wie „schlechtes Land“. Unserer Meinung nach sollte es lieber „katastrophale Straße“ heißen!! Des war wirklich unglaublich. Es gab keine geteerten Straßen mehr sondern nur noch Schotterweg mit riesigen Schlaglöchern. Ein Deutscher hätte gesagt:“Wir suchen einen anderen Weg da fahr ich nicht drüber!!“ aber hier is des alles kein Problem, auch nicht mit einem Reisebus. Frisch geshaked sind wir dann in Mal País angekommen. Es war wie in einem Dampfbad: feucht und unglaublich heiß. An der „Bushaltestelle“ wurden wir gleich ganz freundlich von einem Aussteiger aus den USA angesprochen der uns seine Dienste in Sachen Surfen zur Verfügung stellen wollte. Aber unser Shuttle hat uns schon erwartet und deswegen konnten wir glücklicherweise gleich zum Hotel fahren. Dort wurden wir auch schon erwartet und eine kleine nette Frau hat uns den Weg zu unseren Häuschen gezeigt. Wir waren mitten im Urwald. Ohne Licht gings dann einen steilen und steinigen Weg nach oben. Vera und Ich haben das zweite Häuschen gekriegt. Als wir reingegangen sind wären uns fast die Augen aus dem Kopf gefallen. In unserem Hüttchen gab es doch tatsächlich keine Wände sondern nur Moskitonetze und ein Dach aus Wellblech!! Das war SO SUPER!!

Weil wir alle fast gestorben wären vor Hunger haben wir uns nur schnell umgezogen und sind wieder zum Haupt-Häuschen gelaufen um uns mit den anderen zu treffen. Dort haben wir dann auch Riecke kennengelernt. Ebenfalls ein deutsches Mädchen aus unserer Sprachschule das schon fast 5 Monate hier war und am Tag vorher schon angekommen ist. Die Frau von unserer Lodge haben wir dann noch schnell gefragt wo es um die Uhrzeit noch was zu essen gibt. Nach einer detaillierten Wegbeschreibung sind wir losgezogen. Und dann ging die große Essenssuche los. Wir sind eine gefühlte Ewigkeit gelaufen, bis wir zwei Orte weiter endlich was zu essen gefunden haben!! Und das war schon der fünfte Laden den wir gefragt haben, und alle anderen haben schon vor 9 Uhr die Küche geschlossen!! Naja dafür waren die riesigen Burger dann noch viel besser als wir sie gekriegt haben. Müde und gesättigt haben wir uns dann nach einer Stunde nach ausgelassenem Geschertze und Anekdotenerzählen wieder auf den Heimweg gemacht. Nachdem wir es nicht hingekriegt haben die Tür abzuschließen sind wir einfach ins Bett gegangen… was soll schon passieren mitten im Urwald?? Und außerdem haben wir schon alle wertvollen Sachen in den Safe gesperrt der so groß war wie ein kleiner Wandschrank. Am nächsten Tag sind wir von dem Geschrei das die vielen Urwaldbewohner gemacht haben und einem monotonen Rauschen wach geworden. Als wir auf unseren coolen Balkon mit Blick in den Urwald gegangen sind wussten wir auch was da so laut ist: es war das Meer!! 🙂

Auf dem Weg zum Frühstück haben wir uns wieder durch den Dschungel geschlagen und erst da haben wir gemerkt, dass wenn man 100 Meter den Weg entlang geht man schon gar nicht mehr sieht, dass dieses Häuschen da steht. Das war auch gut so, denn wie wir bemerkt haben gab es auch im Badezimmer keine Blickdichte Wand und so hat es sich angefühlt wie wenn man mitten im Wald duschen würde. Beim Frühstück haben wir uns dann mal alle die falschen Eier bestellt. Eigentlich wollten wir Rühreier und haben (dank des spanischen Wortes) alle Spiegeleier bekommen… Naja so was kann passieren!! 😉

Nach dem Frühstück sind wir dann in die Stadt gelaufen um uns dort einen Minibus zu suchen der uns für einen akzeptablen Preis nach Montezuma fährt. Nach ein bisschen rumfragen hat uns dann eine Verkäuferin im Supermarkt so ein Taxi bestellt und 10 Minuten später gings los. 25 Minuten lang sind wir dann mal wieder über die schlechtesten Wege gehoppelt die man sich nur so vorstellen kann und als wir dann an eine Art überdimensionalen Bach kamen dachten wir alle „ok etz is es aus wir fahren zurück!“ aber nein, wir sind einfach mitten durch gefahren!! Mit diesem klapprigen Minibus der eh schon fast auseinander gefallen wäre!! Es hat sich herausgestellt, dass Montezuma ein kleines Örtchen ist in dem es ziemlich viele Tourisachen gibt und das eigentlich auch schon die Hauptsache ist. Mal País und Montezuma würden wahrscheinlich gar nicht existieren würde es keine Surfer und Touris geben die eigentlich nur ein bisschen am Strand sein wollten. Die einzigen Einheimischen die wir gesehen haben waren die, die irgendeine Art von Geschäft dort laufen hatten. Von Montezuma sind wir 20 Minuten bergauf gelaufen um zu dem Eingang der Wasserfälle zu kommen die wohl irgendwo dort waren. Und Riecke die unbedingt dahin wollte hat uns dann auch gesagt, wie wir die Wasserfälle finden. Dass es keinen markierten Weg gab hat uns bis dahin noch nicht gewundert. Es war ja auch nicht schwer den Wasserfall zu finden: immer Flussaufwärts. Und genau das haben wir auch gemacht. Es ging auch die ersten 30 Minuten richtig gut, obwohl wir fast alle Sandalen und sonstige sehr unpassende Kleidung anhatten (ich für meinen Teil hatte ein Kleid, wirklich sehr ungeeignet für Trips durch den Urwald davon kann ich nur abraten!!^^). Dann haben wir eine felsige Stelle im Fluss erreicht und von dort wollte Salomon nicht mehr weitergehen und hat gesagt er würde hier auf uns warten. Lina hat mal grob und locker geschätzt, dass wir wohl höchstens eine Stunde unterwegs wären. Naja kapp vorbei is nun mal auch daneben!! Also wir sind noch ein kurzes Stück auf dem Trampelpfad weitergelaufen (wenn man das überhaupt so nennen darf) und dann endete der „Weg“ an einem steilen Abhang der nur von ein paar glitschigen Wurzeln gehalten wurde. Aber als wir zurück gegangen sind um ein paar einheimische Jungs gefragt haben wo denn bitte der Wasserfall is haben sie gesagt einfach 2 Kilometer weiter den Berg hoch. Also sind wir halt doch den eigentlich unbegehbaren „Weg“ gegangen und dann ging des Abenteuer erst richtig los. Was wir nicht wussten war nämlich, dass es die nächsten 2 km genauso weiterging. Als wir so eine Stunde unterwegs waren ging dann an Land gar nichts mehr vorwärts und wir haben beschlossen, durch den Fluss zu laufen. Also Schuhe aus und rein ins kühle Nass. Natürlich hat man nicht so gut gesehen wo man hintritt oder wie tief das Wasser so is… Naja man mag es kaum glauben aber irgendwann sind wir doch tatsächlich beim Wasserfall angekommen. Der war natürlich, wie der andere auch, atemberaubend. Aber zu diesem Wasserfall konnte man hinschwimmen und war bis genau daneben. Keine Ahnung was wir da gemacht haben aber es war lustig dahin zu schwimmen. Die Wellen waren so stark und gleichmäßig das es, wenn man sich nicht richtig angestrengt hat, war als würde man auf einem Laufband laufen bzw. schwimmen. Wir haben ein bisschen im Wasser geplantscht, ein bisschen gechillt und dann sind wir weitergezogen.Weil der Wasserfall war erst der erste von dreien die man auf diesem Berg anschauen konnte.

Lorenz hatte keine Lust mehr noch ganz mit hoch zu kommen und ist zurück gegangen zu Salomon um ihm zu sagen, dass er sich keine Sorgen zu machen braucht weil wir bis dahin schon einiges länger unterwegs waren als wir eigentlich dachten. Es war wie bei den zehn kleinen Negerlein 😉 Also haben wir Mädels uns wieder auf den Weg gemacht. Und es ging genauso Adventuretrip-mäßig weiter wie es vorher aufgehört hat. Und es hat nochmal gut 1 Stunde gedauert bis wir am nächsten Wasserfall ankamen. Es hat uns völlig umgehauen, dass es hier auf einmal einen markierten Weg gab. Sogar mit Geländer. Als wir im Reiseführer nachgelesen haben stand da doch auch tatsächlich das es einen sehr schönen und ausgebauten Weg gibt. Wo auch immer der war. Naja den zweiten Wasserfall haben wir nicht gefunden und nach einer kurzen Erholung haben wir auch wieder den Heimweg angetreten, weil die einzige Möglichkeit zu baden leider darin bestand ein Stück den Wasserfall runter zu springen. Aber dafür haben wir uns kurz vor dem Ende des Wegs nochmal ein kleines Bad im Fluss gegönnt.

Als wir dann endlich wieder unten im Dorf angekommen sind haben uns die beiden Jungs schon erwartet. Wir hatten alle einen Bärenhunger und deswegen haben wir beschlossen in dem kleinen Surferlokal noch was zu essen in den 1.5 Stunden die wir noch Zeit haben. Das kleine Restaurant lag direkt am Strand und war wirklich total toll. Und Gott sei Dank war des Essen auch sehr lecker. Es gab natürlich Reis! Nach dem Essen haben wir noch kurz in einem kleinen Laden noch ein paar Postkarten gekauft und dann gings auch schon zurück zum Hotel. Diesmal hat die Fahrt eine ganze Stunde gedauert. Nachdem wir alle geduscht hatten haben wir uns wieder unten getroffen um noch einen trinken zu gehen. Also sind wir Richtung „Dorfmitte“ losgezogen. Wir haben auch gleich ein kleines Surferlädchen gefunden in dem es uns ganz gut gefallen hat. Nach ca. 30 Minuten hat es angefangen so krass zu regnen dass wir, obwohl wir uns schon in die Mitte der Bar gesetzt hatten, immer noch nass wurden. Total verrückt, wie des Wetter sich hier in Sekundenschnelle verändern kann!! Wir haben dann noch versucht ein bisschen was zu bestellen um die Zeit des Regens mit trinken zu überbrücken aber das war gar nicht so einfach. Die hatten nämlich gar nix mehr in der Bar. Die Kellnerin hat mir schon ganz leid getan weil sie, egal was wir bestellen wollten, sagen musste, dass sie das nicht mehr hat! Als der Regen endlich aufgehört hat sind wir dann auch zurück zur Lodge gelaufen und ins Bett gefallen. Allerdings hat uns das heftige Gewitter, das noch die ganze Nacht getobt hat im Halbschlaf gehalten. Es war so unglaublich laut wie der Regen auf unser Blechdach geprasselt hat das es  sogar mir noch zu laut zum schlafen war obwohl ich auf meinem guten Ohr lag. Und das soll schon was heißen.
Am nächsten morgen wollten wir uns um 8 zum Frühstück treffen weil wir eigentlich noch zum Strand wollten. Also sind Vera und ich rechtzeitig aufgestanden und waren pünktlich da. Nur außer uns is leider niemand mehr gekommen. Nach 45 Minuten bin ich dann mal hochgelaufen zu den anderen und tatsächlich hab ich den Lorenz mit meinem Klopfen aufgeweckt. Und alle anderen haben auch noch gepennt. Am Ende waren dann wir die Dummen weil wir uns an die Abmachung gehalten haben und pünktlich waren. Nachdem dann doch irgendwann mal alle so nach und nach eingetrudelt sind haben wir beschlossen doch noch zum Strand zu gehen. Gleich nach dem Essen gings los. Der Strand war genauso toll wie die anderen die wir bis jetzt gesehen haben auch. Wir waren total allein. Ein paar sind schwimmen gegangen die anderen haben Muscheln gesammelt oder lagen einfach nur rum.

Innerhalb von einer Stunde is der Wasserspiegel am Strand ungefähr um 2-3 Meter nach oben geschnellt und wir hatten Mühe, dass unsere Handtücher nicht regelmäßig weggeschwemmt wurden. Und leider mussten wir nach 2 Stunden auch schon wieder zurück weil wir vor unserem 8 Stunden Trip nach Hause noch was essen wollten.

Des haben wir dann auch in einer supersüßen Art Bäckerei getan. Und schon waren wir wieder auf dem Weg nach Hause. Diesmal hatten wir mit dem Unwetter auf der Fähre nicht so ein Glück wie bei der Hinfahrt. Das Gewitter, das schon unübersehbar war hat sich auf Hoher See mit voller Wucht entladen. Es hat geschüttet wie aus Eimern und 5 Sekunden im Regen haben gereicht um bis auf die Unterwäsche nass zu sein. Vera und ich haben uns zusammen unter meinen kleinen pinken Schirm gequetscht wir wurden trotzdem beide ganz schön nass. Im Bus saßen wir dann alle relativ verstreut und ich hab mich auf den Platz neben einen englischsprachigen Menschen gesetzt auf dem zwar noch eine Jacke und ein Schirm lagen aber nachdem der Bus schon losgefahren ist und noch niemand die Sachen abgeholt hat dachte ich die hat wohl entweder jemand vergessen oder sich einen anderen Platz gesucht. Ungefähr eine Stunde später kam ein Mann zu mir und hat mich gefragt wo ich denn bitte die Tasche hingelegt habe die auf dem Platz lag. Ich hab versucht ihm zu erklären dass hier keine Tasche war als ich mich hingesetzt habe und er hat zwar noch ein bisschen um mich rumgesucht aber schließlich irgendwann aufgegeben, zum Glück ohne mich des Diebstahls zu bezichtigen. Als wir endlich zu Hause waren haben wir uns gefühlt wie tiefgefroren nachdem wir mit unseren nassen Sachen bei laufender Klimaanlage langsam aber sicher ausgekühlt sind. Vera hat noch heiß geduscht und dann konnten wir endlich ins Bett gehen. Und schon war das zweite Wochenende in unserer neuen Wahlheimat vorbei.

Das zweite Wochenende – unser erster Ausflug zum Strand

Eine Antwort »

  1. Vera lernt(e) eben vom Meister: Perfekte Beherrschung des goldenen Schnitt’s (Sonnenuntergang Bild) 🙂 😮

    Und passt auf das eure Festplatte nicht nach einem Monat schon voll gestopft mit Bildern ist und ihr kein Platz mehr für Neuseeland habt 😉

    Liebe Grüße und esst – egal wo ihr seid – ganz viel Obst für mich mit!!!

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